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Elternbrief

Liebe Eltern,

in Ihrer Kita „Eichhörnchen“ bin ich die Elternbegleiterin. Was ist eine Elternbegleiterin, werden Sie sich fragen? Einfache Antwort wäre: „Eine Begleiterin für die Eltern“. Na, diese Antwort reicht nicht aus, denn wofür brauchen Eltern eine Begleiterin?

Ich gebe Ihnen gern ein paar Beispiele aus meiner praktischen Arbeit.

  • Eine Kindesmutter hat es schwer bei der Eingewöhnung Ihres Kindes in die Krippe. Alles ist so neu und fremd und das Kind weint, weil der Abschied so schwer fällt. Wir treffen uns im Elterncafé, trinken gemeinsam einen Tee und sie erzählt mir von sich und wie schwer es für sie ist, ihr Kind abzugeben. Oh, dass kann ich gut verstehen und bin voller Mitgefühl bei Ihr. Nach einiger Zeit verspürt sie eine Erleichterung und ihre Sorgen legen sich. Wie gut, dass wir reden konnten.
  • Ein Kindesvater, der mit der Kindesmutter in einer Trennungsphase lebt, bittet um ein Gespräch, weil die Übergangsgestaltung für ihn schwierig ist. Er bekommt von den Erzieherinnen keine Infos, die bekommt nur die Mutter. Die Kinder sehen diesen Konflikt und er macht sich Sorgen um seine Kinder. Oh, dass kann ich gut verstehen und frage nach, was er sich von uns wünscht. In unserem Team gehen wir in einen kollegialen Austausch und sind uns darüber einig, dass Vater und Mutter gleichberechtigt informiert werden.
  • In einer Kindergruppe gibt es viel Streitereien und Konflikte. Dabei werden einige Kinder beschimpft und gedemütigt. Die Erzieher*innen versuchen die Kinder wertschätzend zu begleiten und kommen dabei an ihre persönlichen Grenzen. Kein Kind soll ausgegrenzt werden. Jedes Kind soll mit seinen Bedürfnissen gesehen werden. Jedes Kind hat ein Recht, so zu sein wie es ist. Dabei darf es anderen Kindern keinen Schmerz zu fügen. Gewaltfrei zu handeln, wie kann das gelingen? Wir führen das Gespräch mit den Eltern der betroffenen Kinder und hören zu, was die Eltern darüber berichten. Ich begleite die Eltern dabei ihre Lösung zu finden und moderiere manchmal auch zwischen den Konfliktparteien. Sie sprechen über die Werte in der Familie und ich spreche über unsere Zielstellung in der pädagogischen Arbeit in unserem Kitateam.
  • Gerne bringe ich auch Menschen zusammen. Ich begleite die Gruppe des Eltern-Baby-Treffen, organisiere mit den Eltern den Elternstammtisch und auch Feste, bei denen Familien sich treffen und mitmachen können. Dafür brauchen wir viele Partner, die haben wir im Netzwerk Kind.

Die Elternbegleiterin ist nicht nur Ansprechpartnerin für die Eltern, sondern auch für die Kinder, Erzieher*innen und für alle, die sich um das Wohl der Kinder unseres Amtes Meyenburg sorgen.

Da kommt es schon mal vor, dass mir eine Bewohnerin erzählt, dass in ihrer Nachbarschaft ein kleines Kind oft so doll schreit und sie die Kindesmutter weggehen sieht, ohne ihr Kind.

Ich sehe mich als „Anwältin für das Kind“. Kinderschutz steht vor allem, darum handel ich mit größtmöglicher Aufmerksamkeit und nutze meine Kontakte, um herauszufinden, was für einen Grund hinter den Handlungen steckt. Die „Annahme eines guten Grundes“ setzt voraus, dass ich mir meiner Vorurteile bewusst bin.

Mit diesem guten Vorsatz gehe ich ins neue Jahr und wünsche Ihnen eine gemütliche, stressfreie Weihnachtszeit. Kommen Sie gut ins neue Jahr und lassen sie sich gut begleiten. Denn Halt tut allen gut.

Ganz herzlichen Dank für Ihr Vertrauen und liebe Grüße
Ihre Elternbegleiterin Petra Hahn

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